Kinderzahnheilkunde
Zahnwechsel/-durchbruch
Die ersten Milchzähnchen brechen in der Regel im Alter zwischen 6 und 8 Monaten durch. Sollte bis zum 14. Lebensmonat noch nichts zu sehen sein, empfehlen wir den Zahnarztbesuch zur Klärung. Ab dem Durchbruch der ersten Milchzähne empfehlen wir halbjährliche Kontrolltermine beim Zahnarzt, um einerseits eine Gewöhnung an die Situation in der Zahnarztpraxis zu erreichen, andererseits um kleine Behandlungen durchführen zu können, bevor große Probleme auftreten.
Die ersten bleibenden Zähne brechen im Alter von 6 Jahren durch, meist die mittleren unteren Schneidezähne. Kurz darauf kommen in der Regel auch die ersten bleibenden Mahlzähne, die dann versiegelt werden müssen.
Unter Schmerzen beim Zahndurchbruch leiden vor allem die Kleinsten. Abhilfe schafft häufig ein gekühlter Beißring für Babies, viel Geduld und manchmal auch ein leicht betäubendes Zahngel (z.B. Dentinox).
Zahnpflege
Sobald das erste Zähnchen da ist, muß es auch gepflegt werden. nicht nur der Sauberkeit wegen, sondern auch, damit Zähneputzen bald zum Ritual im Badezimmer wird und genausowenig wegzudenken ist, wie die Gesichtswäsche.
Die Kinderzahnbürste muß einen kleinen Borstenkopf und einen griffigen Stiel besitzen. Die Borsten sollen, wie bei Erwachsenenzahnbürsten, einzeln gerundet und auf gar keinen Fall aus Naturstoffen bestehen (Bakterienbesiedelung!).
2 bis 5 jährige können ihre Zähne ohne Hilfe meist noch nicht reinigen, hier empfiehlt es sich zuerst durch einen Erwachsenen zu reinigen, dann aber das Kind auch selbst noch ein wenig putzen zu lassen. Elektrische Zahnbürsten werden von den Kindern oftmals besser akzeptiert.
Kinderzahnpasta darf gut schmecken, damit sie lieber verwendet wird, allerdings sollte man darauf achten, daß nicht zuviel davon verschluckt wird. Unsere Empfehlungen in Anlehnung an die EAPD (Europäische Akademie für Kinderzahnheilkunde) hierzu:
Alter |
Fluoridkonzentration |
Häufigkeit pro Tag |
Menge |
6 – 2 Jahre | gering | einmal | extrem wenig |
2 – 6 Jahre | 500 ppm | zweimal | Erbsengröße |
> 6 Jahre | 1000 – 1500 ppm | zweimal | ca. 1 cm Strang |
Fluorid
Fluoride sind äußerst wichtig für die Mineralisation des Zahnschmelzes. Zuviel Fluorid kann jedoch auch schädlich sein. Es gibt zwei Wege, wie Fluoride in den Zahnschmelz gelangen können:
1. durch direkte Einwirkung auf dem Zahnschmelz (vor allem Zahnpasta und Fluoridgel).
2. durch die Einnahme fluoridhaltiger Speisen, Getränke und Medikamente.
Wir empfehlen Ihnen folgende Maßnahmen zur Fluoridierung:
- Klären Sie bitte, wieviel Fluorid Ihr Trinkwasser enthält (in Friedrichshafen: 0,1 mg/l, in Ailingen 0,0 mg/l !), Auskunft gibt das jeweilige Wasserwerk, technische Werke oder Stadtwerke. Gute Mineralwässer haben Angaben auf dem Etikett (z.B. Silberbrunnen 0,9 mg/l Mont Roucous 0,0 mg/l, Überkinger 3,0 mg/l)
- Verwenden Sie fluoridiertes Kochsalz, wenn der Fluoridgehalt Ihres hauptsächlich verwendeten Trinkwassers unter 0,3 mg/l liegt.
- Fluortabletten für Kinder mind. bis zum 12. Lebensjahr gemäß der folgenden Tabelle, entsprechend Ihres hauptsächlich verwendeten Trinkwassers:
Alter |
< 0,3 mg/l |
0,3 - 0,6 mg/l |
> 0,6 mg/l |
0 – 6 Monate | - | - | - |
6 – 30 Monate | 0,25 mg täglich | - | - |
30 Monate – 6 Jahre | 0,5 mg täglich | - | - |
> 6 Jahre | 1 mg täglich | 0,5 mg täglich |
Die Angaben dieser Tabelle entsprechen den Empfehlungen der EADP (Europäische Akademie für Kinderzahnheilkunde). (mg/l entspricht ppm)
Die verbreiteten D-Fluoretten enthalten übrigens 0,25 mg Fluorid. Wenn Sie Ihren Kindern Vitamin D ohne Fluorid geben möchten, fragen Sie nach einem Präparat ohne Fluoridzusatz (z.B. Vigantoletten). Umgekehrt gibt es natürlich auch Fluoridtabletten ohne Vitamin D in unterschiedlicher Dosis (z.B. Zymafluor).
Fluoridhaltige Zahnpasta; für Kinder Kinderzahnpasta (500 ppm Fluoridgehalt,).